Geld ist nicht genug by Wallace Stroby

Geld ist nicht genug by Wallace Stroby

Autor:Wallace Stroby
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: PENDRAGON Verlag
veröffentlicht: 2017-02-27T00:00:00+00:00


13

Sie saßen in Crissas Küche. Benny hatte eine Straßenkarte von Jersey auf dem Tisch ausgebreitet. Er studierte sie einen Moment, deutete schließlich in der oberen linken Ecke auf einen Punkt. Auf einer seiner Gesichtshälften hatte sich mittlerweile ein Bluterguss gebildet.

„Dein Gedächtnis ist so gut?“, fragte Crissa.

„Das ist der Ort. Sussex County. Wie ich gesagt habe, mitten im Nichts.“

Marta saß zusammengekauert auf der Couch im Wohnzimmer, hatte die Hände verschränkt und Bennys Mantel eng um sich geschlungen. Regen klatschte an die Fenster.

Drei Stunden waren vergangen, seitdem sie das Motel verlassen hatten. Crissa war auf einem Umweg nach Avon zurückgefahren, hatte sich versichert, dass sie nicht verfolgt wurden. Marta war jetzt ruhiger. Sie hatte ihnen Kaffee gemacht, war froh, dass sie etwas zu tun hatte. Aber Crissa konnte in ihren Augen die Erschöpfung sehen.

Benny trank aus seiner Tasse. Crissa nickte Richtung Marta. „Bist du sicher, dass sie in Ordnung ist?“ „Denke ich“, sagte er. „Mehr wütend als irgendwas sonst.“

„Auf dich?“

„Mag sein.“

Sie nippte am Kaffee, sah auf die Karte. Der Punkt, auf den er gezeigt hatte, lag gleich weit von den Grenzen zu New York und Pennsylvania entfernt, nach Westen war der Delaware River eine Begrenzung. Von Avon aus war das eine zwei- bis dreistündige Fahrt. Sie las Ortsnamen: Colesville, Plumbsock, Libertyville. Grüne Flächen mit überhaupt keinen Namen zwischen ihnen.

„Ländliche Gegend“, sagte sie. „Schwer, da etwas zu tun, ohne auf uns aufmerksam zu machen. Wir müssen das Haus beobachten, vielleicht für eine Woche oder länger. Und zuallererst müssen wir es finden.“

„Das kann ich. Da bin ich mir sicher.“

Mit einem Finger verfolgte sie die Straßen aus dem Ort. Landstraße bis zur Route 15 South, dann zwanzig Meilen bis zur Interstate 80, danach der gerade Weg nach Osten.

„Wir können nicht zu lange warten“, sagte er. „Danny und seine Crew werden auch auf der Suche sein. Er könnte schon von dieser Scalise wissen, und auch, wo sie ist.“

Sie schüttelte den Kopf. „Mir ist nicht wohl dabei. Zu viele Dinge, die wir nicht wissen.“

„Aber es ist es doch wert, da hochzufahren und sich umzuschauen, oder nicht?“

„Erzähl mir mehr von diesem Taliferro.“

Er lehnte sich zurück. „Das meiste habe ich dir erzählt. Er war ein Capo, arbeitete für einen Kerl namens Patsy Spinnell.“

„War?“

„Patsy ist schon vor einer Weile gestorben. Die meisten seiner Leute sitzen im Gefängnis oder sind tot. Danny ist jetzt selbstständig, hat eine Art Gesetzlosen-Mannschaft, ist von niemandem abhängig.

Aber er hat einen legendären Ruf, schon lange.“

„Was heißt das?“

„Hast du die Narbe an seinem Hals gesehen?“

„Nein.“

Er fuhr mit einem Finger über seinen Adamsapfel. „Klavierdraht. Späte Siebziger. Er war mit einer Crew aus Flatbush in einen Streit geraten. Eines Nachts haben ihn zwei von ihnen allein in einer Bar in Maspeth erwischt. Sie haben ihn von hinten überrascht und ihm den Draht um den Hals geschlungen. Er war nicht bewaffnet, war es damals nie. Hat sie mit seinen bloßen Händen abgewehrt und beide getötet, ist dabei ganz schön schlimm zerschnitten worden. Aber das war eine klare Botschaft.“

„Welche denn?“

„Dass er nicht so einfach abkratzt. Dass du besser mit einer Armee anrückst, wenn du Danny Taliferro erledigen willst.



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